„Dieses Material ließ mich nicht mehr los“ - Der Glaskünstler Fritz Körner

©Stadtmuseum Jena

Leben und Werk von Fritz Körner sind eng mit seiner Heimatstadt verbunden. Nach dem II. Weltkrieg schuf er mächtige Chorfenster für die Stadtkirche St. Michael sowie für den Chor der Friedenskirche. Die Glasschliffarbeiten im Rathaus und die farbigen Fenster in der dortigen Gaststätte „Ratszeise“ dürften allein schon wegen ihrer Standorte zu seinen populärsten Arbeiten zählen. Bereits 1929 schuf er sechs in Fachkreisen beachtete Glasfenster für die Südschule in Jena, die heute leider zerstört sind. 1932 gründete er gemeinsam mit seiner Frau Grete, geb. Heilbrunn, ein Glaskunstatelier. Binnen weniger Jahre entstanden zahlreiche architekturbezogene Werke, wie etwa 1934 die Fenster der Grabkapelle im ostthüringischen Bad Köstritz. Oft kombinierte er dabei die traditionelle Glasmalerei mit dem Glasschliff. Seine jüdische Frau erhielt 1935 Berufsverbot und Körner 1938 ebenfalls, da er eine Scheidung ablehnte. Nachdem Körner 1939 die Meisterprüfung zum Glasmaler ablegte, konnte er als Handwerksmeister das Verbot umgehen. Befreundete Architekten sorgten mehrmals für anonym ausgeführte Aufträge. Zahlreiche Werke und Dokumente des Vaters bewahrt sein Sohn Friedrich Körner in Berlin. Sie werden zusammen mit den Beständen des Stadtmuseums in dieser Ausstellung erstmalig öffentlich gezeigt. Es erscheint ein Katalog, der erstmalig das Schaffen Fritz Körners wertet und würdigt.

• Teil I Stadtkirche St. Michael: Sakrale und profane Glasfenster
• Teil II Stadtmuseum Jena: Malerei, Grafik, Zeichnungen, Entwürfe, Glasbilder, Kunsthandwerk, Dokument

Den Katalog zur Ausstellung finden Sie hier.